Genuss & Gesund

18. Oktober 2021

Lesezeit:  Minuten

Genießen oder Gesund sein?

  • Du bist ein Genussmensch und möchtest ungern verzichten?
  • Du sollst dich der Gesundheit wegen "gesund" Ernähren?
  • Gesundes Essen bedeutet für dich Weglassen von all den Speisen, die du magst?

Genuss oder Gesundheit?

Ernähre dich gesund - tönt es aus vielen Ecken. Bewege dich mehr!  Du musst abnehmen, um deiner Gesundheit willen - sagt dir dein Arzt, deine Ärztin? Du willst abnehmen?

Das bedeutet für Viele Verzicht: Verzicht auf das bisher gewohnte. Verzicht auf die Genüsse des Lebens. Verzicht auf Essen, das Spaß macht. Verzicht auf das Genießen!

Genuss und Gesundheit scheinen sich entgegenzustehen.

Kopf und Bauchgefühl

Gut. Wenn das Genießen überwiegend nur durch Fastfood und Fertiglebensmittel definiert wurde, dann wäre das darauf verzichten der Gesundheit zuträglicher. Es ist bekannt, dass stark verarbeitete Lebensmittel zur Entstehung von Krankheiten beitragen können. Soweit die Vernunft - doch was sagt das buchstäbliche "Bauchgefühl" dazu? 

Der Kopf sagt: "Finger Weg vom ungesunden Essen" - der Bauch sagt: "Ich will MEHR" 

Wie kann man nun diese beiden scheinbar gegensätzliche Pole miteinander in Einklang bringen? Geht das? Beides, nämlich Gesundheit und Genuss, miteinander vereinbaren?

So ein Verzicht ist für Viele nicht wirklich das, was sie als erstrebenswert erachten - manchmal auch dann, wenn es um die Gesundheit geht. Schließlich kann man die über die Jahre und Jahrzehnte gewohnten Geschmackserlebnisse, nicht einfach mal so abstellen. Essen, das Freude bereitet und Spaß macht, weglassen? Niemals!

Francois VI.

Duc de la Rochefoucauld

Essen ist ein Bedürfnis - Genießen eine Kunst!

Was ist "gesundes Essen"? 

Doch was ist "gesundes Essen" überhaupt? Gut - dass Zucker nicht wirklich zu den gesunden Lebensmitteln gehört, das ist bekannt. Muss ich jetzt nur noch auf einer Karotte oder einem Salatblatt knabbern, damit sich das schlechte Gewissen nicht gleich wieder meldet? - fragst du dich. Das sieht nicht wirklich nach "Genuss" aus. Wie sieht es aus mit Fett? Fette tragen als Geschmacksträger schließlich dazu bei, dass das Essen auch schmeckt. Aber leider auch dazu, dass der Genuss sich auch am Bauchumfang bemerkbar macht. Oder Brot - es heißt ja überall: "Brot und Kohlenhydrate machen dick". Ist der Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte gesünder? Also sich nur noch von Obst und Gemüse ernähren? Das sind doch gesunde Lebensmittel. Was ist mit Smoothies? Die sind doch aus Obst und Gemüse - also auch gesund! Oder?

Was macht eine Ernährung zu einer

 "gesunden Ernährung"?

Eine gesunde Ernährung beinhaltet alle notwendigen Nährstoffe, die der Körper für die Aufrechterhaltung seiner Funktionen benötigt: 

  • Für den Aufbau und Erneuerung der Zellen
  • Für die Gesunderhaltung der Organe
  • Für die Bildung der Hormone und der Nervenüberträgerstoffe
  • Für die Schlagkräftigkeit des Immunsystems
  • Für die Fähigkeit, Schadstoffe abzubauen und ausscheiden zu können

Das ist die physiologische Ebene, also die Ebene, die die normalen und gesunden Körperfunktionen betrifft.

Auf die subjektive Ebene übersetzt heißt das: 

  • Leistungsfähig sein
  • Sich konzentrieren können
  • Herausforderungen gewachsen sein
  • Infektionen abwehren zu können mit einem gut funktionierendem Immunsystem

Die Nährstoffe, die der Körper dazu benötigt sind die Makronährstoffe wie Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette und Ballaststoffe sowie Wasser. Aber auch die Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Außerdem weiß man inzwischen, dass die sekundären Pflanzenstoffe nicht nur für das Aussehen und den charakteristischen Geschmack und Geruch von pflanzlichen Lebensmitteln verantwortlich sind, sondern dass sie auch gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen. Mehr zu den sekundären Pflanzenstoffen findest du in meinem Beitrag zu den Nährstoffen.

All diese Nährstoffe benötigt der Körper, um gesund zu sein und zu bleiben, in ausreichender Menge und in einem ausgewogenem Verhältnis.

Ein schlichtes Weglassen von Essen stört die Ausgewogenheit und kann im schlimmsten Fall zu Mangelerscheinungen führen.

Cyril Scott

Englischer Komponist, Pianist und Schriftsteller

(1879 - 1970)

Die Grundursache von Krankheit ist:

Das Fehlen von Stoffen, die im Körper sein sollten und das Vorhandensein von Stoffen, die nicht im Körper sein sollten.

Austausch statt Verzicht

Aber wie wäre es, statt zu verzichten, auszutauschen? Das eine oder andere ungesunde Lebensmittel durch gesündere Alternativen zu ersetzen? Umstellen auf solche Lebensmittel, die dir auch schmecken?   Wie wäre es, mal etwas Neues auszuprobieren - ohne dabei das bisher gewohnte komplett auf den Kopf stellen zu müssen? 

In erster Linie heißt es erst einmal sich bewusst zu werden, welches deiner Lebensmittel zu den ungesunden gehört und danach zu überlegen, wie kann ich diese austauschen? 

Eine Offenheit für Neues ist dabei sehr hilfreich. Auch und vor allen Dingen für natürliche, wenig verarbeitete Lebensmittel. Manchmal fehlt auch nur eine Idee, wie diese zunächst unverarbeiteten Lebensmittel schmackhaft zubereitet werden können - vor allen Dingen dann, wenn man sich zuvor auf die (vermeintlich) zeitsparenden und schnellen Helferlein aus der Lebensmittelindustrie verlassen hat. Schnelle Küche kann auch mit frischen Zutaten gelingen. 

Wie austauschen?

Ideen, wie Lebensmittel ausgetauscht werden könnten:

Fruchtjoghurt

(oft viel Zucker und kaum Früchte)

Naturjoghurt mit frischen Früchten

Croissant

(26 g Fett / 100 g)

Hefehörnchen 

(8g Fett/100g)

Salami

(33 g Fett / 100 g)

Kochschinken

(4 g Fett / 100 g)

Sahnesauce mit Sahne

(30% Fett)

"Sahnesauce" mit Frischkäse cremig machen (13% Fett)

Minutensteak vom Schwein

(6 g Fett/ 100 g)

Hähnchenbrustfilet 

(1 g Fett / 100 g)

Pommes frites frittiert 

(15 g Fett / 100 g)

Backofen Pommes frites

(4 g Fett / 100 g)

Das sind nur ein paar Ideen, wie Lebensmittel ausgetauscht werden können. Diese Liste ist bei weitem nicht vollständig. 

Eine detaillierte Hilfe für den Austausch von Lebensmitteln könnte die personalisierte - genbasierte Ernährung bieten, indem es dir genau zeigt welche Nährstoffe in welcher Menge in den jeweiligen Lebensmitteln enthalten sind. Du kannst damit spielerisch nach alternativen Lebensmitteln suchen und sie miteinander vergleichen. Außerdem kannst du damit sehen, wie ausgewogen deine persönliche Nährstoffversorgung ist, im Makronährstoff- als auch im Mikronährstoffbereich. 

Die Ausgewogenheit der Lebensmittel zueinander ist dabei auf deinen eigenen Stoffwechsel, auf dein Alter, Größe Geschlecht und auf deine Bewegung ausgerichtet. Dabei mit berücksichtigt sind deine Vorlieben.


Das könnte dich auch interessieren...

Seite   [tcb_pagination_current_page] von   [tcb_pagination_total_pages]

>
Success message!
Warning message!
Error message!